Suizidalität und Suizidprävention im Justizvollzug

Autorin: Nadine Heil

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Suizidalität und Suizidprävention im Justizvollzug. Es wird der Frage nachgegangen, wie und unter welchen Bedingungen Suizidalität entsteht und sich entwickelt und welche Faktoren darauf Einfluss haben. Das Ziel der Bachelorarbeit ist die Klärung der Frage, wie Suizidalität während der Inhaftierung erkannt und verhindert werden kann.
Die Fragestellungen werden auf Grundlage der Auswertung einschlägiger Fachliteratur aus dem europäischen und US-amerikanischen Raum sowie mit Schriften aus Australien, Neuseeland und Kanada diskutiert.
Im Ergebnis wird deutlich, dass Suizidalität durch die ausgewählte Gefängnispopulation in die Haftanstalt importiert wird. Einen ebenso wichtigen Einfluss hat jedoch auch der Aufenthalt in einer Haftanstalt sowie die mit ihr verbundenen Begleitumstände. Durch das Zusammenspiel dieser beiden Faktoren kann die Haftzeit als Stresssituation eingeschätzt werden, welche es zu bewältigen gilt. Da Gefangene durch den Verlust protektiver Faktoren und durch eigene Bewältigungsprozesse die Situation nicht verarbeiten können, reagieren einige von ihnen mit Suizidalität, beispielsweise in Form von Suizidgedanken oder unternehmen suizidale Handlungen. Da sich Suizidalität jedoch über einen bestimmten Zeitraum entwickelt, ist Prävention und Intervention möglich. Verschiedene Angebote zur Suizidprävention werden erläutert.

Nadine Heil hat mit dieser Arbeit den BA in Sozialer Arbeit im Rahmen ihres Studiums an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm erworben. Sie arbeitet als Sozialpädagogin in der Justizvollzugsanstalt St. Georgen-Bayreuth sowie bei Dr. Loew Soziale Dienstleistungen – Einrichtung Königstein im beschützten Bereich zur Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.