Integration in Arbeit oder Beschäftigung

Berufliche Rehabilitation ohne Hilfen zur Wiedereingliederung in Arbeit oder dauerhafte Beschäftigung gilt nicht mehr als zeitgemäß. Für Menschen mit Psychiatrieerfahrung – ähnlich wie generell bei Menschen nach langer Arbeitslosigkeit – ist nämlich der Wiedereintritt ins Berufsleben meist mit erheblichen Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Dies gilt auch für Beschäftigung in einer Werkstatt oder in Zuverdienstangeboten.

Über diese Ängste zu sprechen und Strategien zu entwickeln, wie man trotzdem gute Leistungen an seinem neuen Arbeits- oder Beschäftigungs-Platz erbringen kann, ist z. B. schon ein wichtiger Teil der Wiedereingliederungsaktivitäten.

Dieses Beispiel zeigt auch, dass schon lange vor der tatsächlichen Aufnahme der Arbeit die Rahmenbedingungen besprochen und die einzelnen Schritte, eventuelle Schwierigkeiten und mögliche Verhaltensweisen geplant werden müssen. Für die betroffene Person bedeutet das, dass z. B. für eine reguläre Arbeit Bewerbungsunterlagen in professioneller Form zusammengestellt werden müssen. Ebenso muss sorgfältig überlegt und vielleicht auch geübt werden, wie sie sich im Vorstellungsgespräch verhalten will.

Auch die Entscheidung für eine Werkstatt für behinderte Menschen oder Werkstatt-Alternative (Andere Leistungsanbieter, alternative Anbieter) sollte gründlich vorbereitet werden – ebenso für eine Beschäftigung in einem Zuverdienstprojekt.

Es ist auch gut, einen Krisenplan zu haben für den Fall einer gesundheitlichen Verunsicherung während der Arbeit oder Beschäftigung. Auch sollte besser vorher überlegt bzw. entschieden werden, wie die Person gegenüber Kolleg*innen und Vorgesetzten damit umgeht, dass sie einmal psychisch erkrankt war und vielleicht immer noch gewisse Probleme hat.

Die Mitarbeiter*innen der Rehabilitationseinrichtung oder anderen Unterstützungseinrichtungen müssen sich sehr gut auskennen im Netzwerk aus Arbeitsagentur, Arbeitsmarkt, Werkstätten, Zuverdienstprojekten und unterstützenden Institutionen für berufsbegleitende Hilfen sowie den Beratungsstellen und Selbsthilfeangeboten. Nach diesen Vorbereitungen und mit diesen Mitteln kann es gut gelingen, einen Arbeits- oder Beschäftigungsplatz zu finden und ihn auch dauerhaft zu halten.