2. Orientierung über (berufliche) Reha-Möglichkeiten
A Definition
Die Beratung über berufliche Teilhabe- und Rehabilitations-Möglichkeiten ist eine ein- oder mehrmalige Beratung zu grundsätzlichen beruflichen Fragestellungen.
B Ziel
Ziel ist die eingehende Information über berufliche Förderungsmöglichkeiten aufgrund einer nicht nur vorübergehenden psychischen Erkrankung bzw. Beeinträchtigung.
Ziel ist auch die Einleitung weiterer Schritte, die für Ratsuchende angezeigt sind.
C Zielgruppe
- Menschen mit psychischer Erkrankung oder Beeinträchtigung; so früh wie möglich, z. B. noch während der ersten Behandlung in der Klinik bzw. bei jeder erneuten Behandlung vor Entlassung aus der Klinik. Dies ist bei immer kürzer werdenden Verweildauern besonders wichtig.
- Menschen, die lange und wiederholt psychisch beeinträchtigt sind und die Phasen der medizinischen bzw. sozialen Rehabilitation bereits durchlaufen haben.
D Inhaltliche Beschreibung
Die Ratsuchenden werden, ausgehend von ihrer aktuellen beruflichen Situation, über die regional möglichen (gegebenenfalls auch weiter entfernten) beruflichen Förderungsmöglichkeiten informiert.
Sie erörtern und bedenken ihre vergangenen beruflichen Erfahrungen. Sie betrachten ihre derzeitige gesundheitliche, berufliche und private Situation und erarbeiten im Dialog für sie passende Schritte und Maßnahmen der Rehabilitationsplanung und der beruflichen Förderung.
E Ort und Institution
Beratungsraum in:
- Kliniken
- in Sozialpsychiatrischen Zentren und medizinischen und sozialen Einrichtungen
- in medizinischen und beruflichen Rehabilitationseinrichtungen
- bei beruflichen Vermittlungs- und Beratungsdiensten, Integrationsfachdienst, ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratungsstelle (EUTB)
- Arbeitsagentur oder Jobcenter
- Ansprechstelle der Rentenversicherung – evtl. auch Reha-Beratung (hängt davon ab, ob diese zukünftig auch vor einer Antragstellung für eine Beratung zur Verfügung steht)
- bei Fachärzt*innen, Therapeut*innen
F Personal
- Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen
- Ergotherapeut*innen
- Vermittlungs-Fachkräfte oder Rehaberater*innen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters
- Psycholog*innen
- Pädagog*innen
- EX-INler*innen
G Methode und Grundhaltung
Methode: Einzel- oder Gruppengespräche, möglichst mit klaren schriftlichen Beratungsergebnissen und planbaren Rehabilitationsschritten.
Grundhaltung: Die sachlichen und objektiven Informationen basieren auf:
- schriftlichen Unterlagen
- Beschreibungen von Diensten und Einrichtungen
- Weitergabe von Adressen, Telefonnummern, Infoblättern, Internetadressen und Erfahrungen, gegebenenfalls direkten Empfehlungen für Institutionen oder Maßnahmen.
H Art der Zusammenarbeit mit anderen
Zusammenarbeit mit
- medizinischen und beruflichen Rehabilitationseinrichtungen und Rehabilitationsträgern
- Ergotherapie-Praxen
- Beratungsstellen
- Integrationsamt, Integrationsfachdienst
- Fachärzt*innen und anderen professionellen Bezugspersonen
- Familie und privaten Bezugspersonen
I Weitere Infos, Adressen und Beispiele
Suchbegriffe bei www.rehadat.de eingeben.