Ausgrenzung findet im Alltag statt
Eine Analyse sozialpsychiatrischer Versorgung im Stadt-Land-Vergleich.
Autorin: Gabriele Nette
Dieses Buch untersucht und diskutiert erstmals die regionalspezifischen Dimensionen der sozialpsychiatrischen Versorgung.
Von besonderer Bedeutung ist, dass sich der Lebensmittelpunkt chronisch kranker Menschen nach den Empfehlungen der Psychiatrieenquete und Expertenkommission verändert hat: Sie leben nicht mehr in der Anstalt, sondern wurden (und werden) aufgrund von Regionalisierung und Ambulantisierung der Versorgungszusammenhänge in die Gemeinde entlassen.
Das bedeutet, dass die Definition von Abweichung und Normalität sowie die Entstehung psychiatrischer Karrieren heutzutage in starkem Maße an alltagsweltliche Handlungssysteme gebunden sind. Der regionale Kontext des Handelns der Betroffenen, ihrer Familien und der Hilfeinstitution erschließt sich vor dem Hintergrund sozialpädagogischer Regionalforschung.